SSW 1 bis 10 im Überblick – Der Schwangerschaftskalender

SSW 1 bis 10 im Überblick
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Blicken Sie entspannt in die Zukunft. Unser Schwangerschaftskalender beantwortet Ihnen für die SSW 1 bis 10 alle Fragen rund um die Kindesentwicklung, schwangerschaftsbedingte Veränderungen und Vorsorgeuntersuchungen in den ersten zehn Lebenswochen.

Was ist ein Schwangerschaftskalender?

Der Schwangerschaftskalender schlüsselt für jede Schwangerschaftswoche (kurz: SSW) einzeln auf, was zu beachten ist und in welcher Phase wir uns befinden. So ist zum Beispiel für jede Woche nachvollziehbar, wann der erste Herzschlag zu hören ist oder wann die nächste Vorsorgeuntersuchung ansteht.

Die ersten zehn Schwangerschaftswochen in der Übersicht

SSW 1

Der Schwangerschaftskalender beginnt in SSW 1 mit Einsetzen der letzten Menstruation. Da die Eizelle noch nicht befruchtet wurde, kann man hier eigentlich noch nicht von einer bestehenden Schwangerschaft sprechen. Die Eizelle bereitet sich auf den Eisprung vor und die Gebärmutterschleimhaut regeneriert. Auf diese Weise bereitet sich unser Körper auf eine mögliche Befruchtung der Eizelle vor.

SSW 2

Jetzt kommt es zum Eisprung. Allerdings sind wir auch in SSW 2 noch nicht wirklich schwanger, da Eizelle und Spermium noch nicht miteinander verschmolzen sind. Der Zervix-Schleim (weißer Ausfluss der Scheide) wird mehr und flüssiger. Er dient dazu den Spermien den Weg zur Eizelle zu erleichtern. Die Befruchtung ist für etwa 12 bis 24 Stunden möglich.

SSW 3

Nun beginnt die eigentliche Schwangerschaft. In SSW 3 wandert das gesprungene Ei in Richtung Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut hat sich regeneriert, wird dicker und gut durchblutet. Jetzt findet die Befruchtung statt. Eizelle und Spermium verschmelzen und die ersten Zellteilungen finden statt (ca. alle 12 bis 15 Stunden). Da der weibliche Körper noch nicht auf eine Schwangerschaft eingestellt ist, gibt es allerdings noch keine Symptome, welche darauf hindeuten.

Fehlgeburtsrisiko: relativ hoch, wird in diesem Stadium allerdings so gut wie nie bemerkt.

Wichtig: Spätestens jetzt aufhören mit Zigaretten oder Alkohol, da Dieser negativen Einfluss auf die Zellteilung haben können und eine Fehlgeburt begünstigen.

SSW 4

Etwa fünf Tage nach dem Eisprung (in SSW 4) nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein. Etwa am elften oder zwölften Tag nach dem Eisprung ist der Vorgang abgeschlossen. Des Weiteren entstehen aus der eingenisteten Eizelle die Plazenta, der Dottersack, die Eihäute und die Nabelschnur. Der Blutkreislauf des Embryos ist nun durch die Plazenta mit dem seiner Mutter verbunden. Dein Körper stellt sich nun aufs Schwanger sein ein.

An dem Tag, an dem eigentlich die nächste Periode anfangen sollte, kann nun ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Frühtests sind bereits vier Tage vor der Periode möglich, allerdings mit Vorsicht zu genießen, ebenso wie Ovulationstests.

Erste Symptome können sein:

  • sehr schwache, hellrote Blutungen und leichter Schmerz als Folge der Einnistung
  • leichte Übelkeit
  • spannende Brüste
  • mehr oder weniger Ausfluss

Fehlgeburtsrisiko: sehr hoch, wird in diesem Stadium allerdings sehr selten bemerkt.

Wichtig: Der psychische Zustand einer Frau kann großen Einfluss auf ihren Körper haben. Also entspannen Sie sich und tuen Sie sich etwas Gutes.

SSW 5

In SSW 5 ist es soweit – deine Periode bleibt aus. Das erste Trimester beginnt, was sich vor allem hormonell bemerkbar macht. Der weibliche Körper stellt sich auf das Baby, die Geburt und die nachfolgende Still-Zeit ein. Wobei sich der Geruchssinn verändern kann, die Gebärmutter und Bänder weicher und dehnbarer werden und die Brust durch Vermehrung der Milchdrüsen wächst.

Ihr Baby ist aktuell 0,5 bis 1,5 Millimeter groß, also immer noch kleiner wie ein Stecknadelkopf. Allerdings beginnen sich jetzt bereits die ersten Organe zu bilden. Das Gehirn, Magen-Darm-Trakt, Wirbelsäule, Augen und Ohren und sogar die Wände des Herzens entstehen.

Symptome:

  • typische Beschwerden, wie zum Beispiel Übelkeit (häufig morgens)
  • Spannungsgefühl in der Brust
  • Stimmungsschwankungen

Fehlgeburtsrisiko: hoch. Alkohol, Zigaretten, Drogenmissbrauch oder ungesunde Ernährung können in dieser störanfälligen Zeit lebensgefährlich für Ihr Kind sein. Bei Konsum kann es vermehrt zu bleibenden Behinderungen oder Fehlgeburten kommen.

Hinweis: Ein Ultraschall gibt jetzt noch keinen Hinweis auf eine intakte Schwangerschaft. Das Herz schlägt noch nicht und Ihr Baby ist lediglich als winziger Punkt sichtbar.

SSW 6

Deine Gebärmutter beginnt zu wachsen und verhärtet sich, was von außen ertastet werden kann und ein erstes Anzeichen ist. Auch die Brüste werden sich in SSW 6 deutlich verändern.

Ihr Baby wächst und nimmt langsam Gestalt an. Der Kopf, die Wirbelsäule und Nabelschnur sind erkennbar. Das Herz entwickelt sich und beginnt zu schlagen.

Symptome:

  • Übelkeit
  • Pickel
  • Schwindel

Das Einsetzen der Beschwerden kann von Frau zu Frau in Zeitpunkt, Intensität und Dauer variieren.

Fehlgeburtsrisiko: hoch. Die Entwicklung ist sehr sensibel. Bei den kleinsten Abweichungen wird der Embryo zumeist direkt abgestoßen.

Wichtig: Gehen Sie spätestens in SSW 6 zum Frauenarzt. Bei starken Schmerzen suchen Sie umgehend einen Frauenarzt auf um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Diese kann zu starken innerlichen Verletzungen führen.

Hinweis: Ein Arzt kann nun mithilfe eines Ultraschalls eine Schwangerschaft bestätigen. Erste Umrisse der Fruchthöhle und des Dottersacks sind erkennbar. Seltener kann man auch das Herz schlagen sehen.

SSW 7

In SSW 7 ist dein Baby etwa fünf Millimeter groß und wächst ab jetzt jeden Tag um etwa einen Millimeter. Ab jetzt sollte ein Herzschlag festzustellen. Ihre erste Vorsorgeuntersuchung steht an und Sie erhalten Ihren Mutterpass. Optisch erinnert Ihr Baby an eine winzige Bohne. Seine Augen, Nasenlöcher, die Wirbelsäule und das Gehirn werden langsam sichtbar und Arme und Beine beginnen mit der Entwicklung.

Symptome:

  • Starke Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Verdauungsprobleme
  • Vermehrter Ausfluss
  • Innere Unruhe
  • Vermehrter Druck auf der Blase
  • Wachsende Brüste
  • Ziehen im Unterleib
  • Kreislaufbeschwerden

Fehlgeburtsrisiko: weiterhin hoch. Verzichten Sie weiterhin auf Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente, körperlichen und psychischen Stress und eine ungesunde Ernährung.

Wichtig: Bei Erkrankungen weisen Sie Ihren Arzt unbedingt darauf hin, dass Sie schwanger sind, um die Behandlung entsprechend anzupassen.

Tipp: Melden Sie Ihrem Arbeitgeber Ihre Schwangerschaft, denn so genießen Sie einen außerordentlichen Kündigungsschutz und besondere Rücksichtnahme.

SSW 8

Nun beginnt sich Ihr Babybauch zu formen und wölbt sich. Ihr Baby ist nun zwischen 1,5 bis 2 Zentimeter groß, was in etwa der Größe einer Traube entspricht. Die Bildung der Speiseröhre und der Lungen beginnt. Das Gesicht beginnt sich zu formen und Arme, Beine, Finger und Zehen sind erkennbar.

Symptome:

  • Atemlosigkeit
  • Starke Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen

Fehlgeburtsrisiko: noch erhöht. Achten Sie auf ausreichend Hygiene und atmungsaktive Unterwäsche um vaginalen Pilzinfektionen oder Harnwegsinfekten vorzubeugen. Diese können das Risiko zusätzlich erhöhen.

Tipp: Gegen Atemlosigkeit und Kreislaufprobleme helfen ausreichend trinken, kleine Spaziergänge und viel Schlaf.

SSW 9

Dein Baby ist jetzt knapp zwei Zentimeter groß. Nun sollten im Ultraschall bereits leichte Bewegungen Ihres Kindes sichtbar sein. Ebenso beginnen die Organe zu arbeiten und das Gehirn bildet sich weiter aus. Es entwickelt Bereiche für Sehen, Bewegen, Hören und die Zentren für Schmerzen und Gefühle. Die erste großes Vorsorgeuntersuchung steht an. Der Entwicklungsstand Ihres Zöglings wird geprüft, ebenso wie eine mögliche Zwillings- oder Mehrlingsgeburt. Der Embryo wird vermessen und erste Herztöne festgehalten.

Symptome:

  • starker Haarausfall (hält in der Regel nur wenige Wochen an)
  • nur noch leichte Müdigkeit
  • Verstopfung
  • Sodbrennen
  • Veränderter Geschmackssinn

Fehlgeburtsrisiko: sinkt langsam. Alkohol hat in der Schwangerschaft nichts zu suchen. Besonders in SSW 9 sollte darauf verzichtet werden, da die Entwicklung des Gehirnes negativ beeinflusst werden kann.

Hinweis: Starkes ziehen im Unterleib sollte von einem Arzt begutachtet werden. Zumeist lohnt sich dann eine zusätzliche Einnahme von Magnesium.

SSW 10

Ab SSW 10 können einige Frauen bereits die ersten optischen Veränderungen an Ihrem Bauch feststellen. Zusätzlich ist die Embryonalphase vorbei. Dein Baby ist nun ein Fötus und wiegt etwa zehn bis fünfzehn Gramm. Das Herz ist fast vollständig entwickelt. Lunge, Magen-Darm-Trakt und Nieren wachsen weiter und Geschlechtsmerkmale bilden sich. Aller spätestens in SSW 10 sollte die erste Untersuchung stattfinden. Auch spezielle Untersuchungen, wie zum Beispiel die Nackenfaltenmessung zur Feststellung von Entwicklungsanomalien, können nun durchgeführt werden.

Symptome:

  • Blähungen und Verstopfungen
  • Unreine Haut
  • Stimmungsschwankungen

Fehlgeburtsrisiko: sinkt, aber immer noch sehr hoch. Bis zur zwölften SSW ist das Risiko am höchsten. Bei einer Erkrankung sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Tipp: Vorbeugend kann die Verwendung eines Hautöles zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen sinnvoll sein. Hier finden Sie einen Preis-Leistung-Vergleich verschiedener Öle: Vergleich.org

Die weiteren Wochen des Schwangerschaftskalenders finden Sie hier im Überblick: