Rotavirus – Was Eltern wissen sollten

Rotavirus
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Der Rotavirus verursacht schwerer Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Selbst ältere Kinder und Senioren sind vor einer Ansteckung nicht sicher. Der Virus ist weltweit verbreitet und extrem widerstandsfähig. Auf Spielzeug und anderen üblichen Oberflächen im Haushalt kann er sehr lange Zeit überleben. Selbst der Seife und den meisten Desinfektionsmittel ist dieses Virus weitgehend unempfindlich. Einen effektiven Schutz vor dem Kontakt mit diesem Erreger gibt es quasi nicht.

Rotavirus – wie erfolgt die Übertragung?

Rotaviren sind äußerst ansteckend und werden sehr leicht übertragen. Die Übertragung der Erreger erfolgt meist über Schmierinfektion in den Mund ( zum Beispiel über Fäkalien oder verunreinigte Gegenstände, Lebensmittel oder Trinkwasser) oder durch Tröpfcheninfektion beim einatmen der Luft. Die Erkrankung tritt überwiegend in den Wintermonaten auf. Ihren Höhepunkt erreicht sie in der Zeit zwischen Februar und April.

Wichtig: Die Infektion ist in Deutschland meldepflichtig!

Rotavirus Symptome

Etwa drei Tage nach der Ansteckung zeigen sich die ersten Symptome und der Virus breitet sich im Körper aus. Bis zu acht Tage nach der Infektion kann der Rotavirus über den Stuhl ausscheiden werden. Mehr als 20 Brechdurchfälle innerhalb von 24 Stunden sind nicht selten.

Typische Anzeichen der Erkrankung sind:

  • ein leicht wässriger Durchfall, der sich innerhalb weniger Stunden verschlimmert,
  • Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen kommen hinzu,
  • Kinder bekommen hohes Fieber.

Die Symptome halten zwischen vier und sieben Tagen an. Danach tritt eine langsame Besserung ein.

Die Gefahr

Vor allem für Säuglinge und Kleinkinder kann die Erkrankung gefährlich werden, da sie viel Flüssigkeit verlieren. Auch bei älteren Menschen ist die Gefahr der Austrocknung erhöht.

Rotavirus Behandlung

Der Rotavirus kann im Stuhl des Betroffenen mikroskopisch nachgewiesen werden. Allerdings ist eine direkte Bekämpfung des Virus mit Medikamenten (Virostatika, Antibiotika) ist nicht möglich. Auch Mittel, die gegen Durchfall helfen, dürfen nicht eingenommen werden.

Die wichtigste Hilfe bei jedem Magen-Darm-Infekt ist die Gabe von Flüssigkeit und Elektrolyten.

Dazu eignen sich besonders:

  • Mineralwasser,
  • Tee oder
  • verdünnter Fruchtsaft.

In Apotheken gibt es entsprechend fertig gemischte Elektrolytlösungen. Diese enthalten zum Beispiel Kalium, Natrium und Glukose enthalten. Wichtig: Diese Flüssigkeit darf nur in ganz kleinen Gaben (löffelweise) eingenommen werden! Probiotische Bakterien können eventuell den Verlauf abmildern oder die Heilung selbst beschleunigen. Die entsprechenden Hinweise kann jeder Kinderarzt geben. Verliert ihr Kind zu viel an Flüssigkeit, muss es unbedingt in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Dies betrifft bis zu 50 Prozent der betroffenen jüngeren Kinder bis zu fünf Jahren.

Hinweise zur Vorbeugung

Es gibt zwei Impfstoffe gegen das Rotavirus. Die Impfung selbst besteht aus zwei bis drei Impfdosen. Babys im Alter bis zum 6. Lebensmonat bekommen sie als Schluckimpfung verabreicht. Die Impfstoffe schützen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent. Laut Robert-Koch-Institut ist es günstig, die Impfung bei Babys im Alter von 6 bis 12 Wochen zu beginnen. Je nach Impfstoff sollte sie dann bis spätestens zur vollendeten 24. bzw. 32. Lebenswoche abgeschlossen sein.

Wichtige besondere Hygienemaßnahmen:

Es gibt spezielle Desinfektionsmittel, die gegen Rotaviren benutzt werden können. Alle, die mit den Viren Kontakt haben, müssen häufig und gründlich die Hände mit Seife waschen. Gut ist es auch, oft benutzte Oberflächen wie die Toilettenbrille und Klinken mehrmals zu desinfizieren.