Die Windpocken

Windpocken
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Windpocken kennt fast jedes Kind. Es ist eine der häufigsten Kinderkrankheiten und hoch ansteckend. Jährlich sind über 750.000 Kinder, aber auch Erwachsene betroffen. Besonders während der Schwangerschaft ist diese Erkrankung gefährlich. Eine Impfung kann jedoch eine Ansteckung verhindern.

Was sind die Windpocken?

Die Windpocken (Varizellen) sind eine äußerst ansteckende Viruserkrankung. Übertragen werden die Viren durch Tröpfchen- und Schmierinfektion. Das kann auf dem Wege des direkten Kontaktes mit der Flüssigkeit der Hautbläschen oder durch Husten, Niesen bzw. Sprechen leicht und schnell geschehen. In der Luft verlieren die Viren nach ca. 10 Minuten ihre Ansteckungsgefahr. Winter und Frühjahr gelten als typische Windpockenzeit.

Wichtig: Windpocken sind eine Virus-Infektion. Fast jeder Mensch trägt diese Viren bei sich.

Wer kann sich anstecken?

In erster Linie erkranken Kinder im Kindergartenalter. Ca. 90 Prozent aller 14jährigen haben die Kinderkrankheit durchgemacht. Wer einmal erkrankt war, ist meist immun gegen die Ansteckung.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Ist die Kinderkrankheit nur sehr leicht verlaufen oder im frühen Kindesalter, kann sie ein zweites Mal auftreten.

Windpocken Symptome

Es bildet sich ein roter, stark juckender Hautausschlag überall am Körper. In der Mitte der Flecken entstehen kleine Bläschen. Diese sind mit einer klaren, hoch ansteckenden Flüssigkeit gefüllt. Die Bläschen platzen später auf und verkrusten. Sind die letzten Bläschen verkrustet, ist die Erkrankung nicht mehr ansteckend.

Vorsicht: Diese Bläschen dürfen nicht aufgekratzt werden, da sonst die Gefahr der Entzündung und Hautinfektion besteht.

Windpocken in der Schwangerschaft

Eine Infizierung zwischen der 8. und der 20. Schwangerschaftswoche über die Plazenta zum Kind ist besonders gefährlich, da es zu Mißbildungen des Kindes kommen kann. Das passiert allerdings sehr selten.

Windpocken bei Säuglingen

Kritisch ist, wenn die Mutter kurz vor oder nach der Geburt erkrankt. Der Säugling bekommt keine Antikörper mehr übertragen und hat somit keinen ausreichenden Schutz. Da das Kind noch keine eigenen Antikörper hat, ist der Krankheitsverlauf meist schwerwiegend.

Windpocken bei Erwachsenen

Die Erstinfektion eines Erwachsenen ist selten. Ist es doch der Fall, treten deutlich mehr juckende Bläschen in einem Zeitraum von bis zu vier Wochen auf. Zusätzlich kommt es häufig zu sehr hohem Fieber und Komplikationen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Lungenentzündung.

Die Impfung

Für Säuglinge ab 9 Monaten steht eine Kombi-Impfung zur Verfügung. Empfohlen wird die Erstimpfung im Alter von 11-14 Monaten. Der zweite Impfung erfolgt dann mit 15-23 Monaten. Aber auch später ist eine Impfung bis zum 17. Lebensjahr jederzeit möglich.

Der Schutz tritt etwa drei bis fünf Wochen nach der Impfung ein.

Wichtig: Die Impfung gegen die Windpocken sollte nicht durchgeführt werden, wenn eine fiebrige Erkrankung oder ein geschwächtes Immunsystem vorhanden ist. Auch während der Schwangerschaft sollte keine Impfung erfolgen.

Die Gürtelrose

Die Windpockenviren verbleiben im Körper und können später im Erwachsenenalter eine schmerzhafte Gürtelrose verursachen. Bei rund 20 Prozent der Virenträger werden durch Stress oder einem geschwächten Immunsystem die Erreger wieder aktiv.

Vorsicht: Ist eine Gürtelrose ausgebrochen, kann die erkrankte Person eine andere Person mit Windpocken anstecken. Der Kontakt zu Schwangeren ist deshalb zu meiden.