Was kostet ein Kind?

Was kostet ein Kind?
Bildquelle: Teresa Kasprzycka/Shutterstock.com

Von der Babyausstattung bis zur Party anlässlich der Abiturfeier – Kinder kosten vom ersten Tag an Geld. Für Eltern steht die Liebe zum Nachwuchs selbstverständlich im Vordergrund, dennoch frägt man sich als Eltern was kostet ein Kind eigentlich so?

Ja, was kostet ein Kind?

So summieren sich die Ausgaben für Kleidung, Spielzeug, Nahrung, Strom und Bildung im Laufe der Zeit auf eine stattliche Summe. Das Statistische Bundesamt hat nachgerechnet und kommt auf einen Betrag von monatlich 550 Euro. Bis zum 18. Geburtstag des Nachwuchses werden daraus 120 000 Euro – für ein Kind wohlgemerkt. Die Kosten für ein anschließendes Studium sind da noch gar nicht eingerechnet. Allerdings sind das die durchschnittlichen Ausgaben, je nach Lebensalter kann der Betrag höher oder niedriger sein.

Zudem benötigt man bei Nachwuchs eine größere Wohnung, vielleicht ein größeres Auto, dann die Gebührensätze für die Kinderbetreuung in der KiTa variieren stark nach dem Einkommen der Eltern und sind auch abhängig vom Alter der Kindes. Kleinkinder unter 3 Jahren sind zum Beispiel viel aufwendiger in der Betreuungsleistung und kosten somit auch mehr. Ein Trost: in vielen Bundesländern ist das letzte Kindergartenjahr meist kostenfrei.

Der Staat unterstützt Eltern auf vielfältige Weise

Glücklicherweise leben wir in einem Land, dass Eltern bei den Kosten fürs Kind finanziell unter die Arme greift.

  • Kindergeld: für die ersten beiden Kinder gibt es jeweils 184 Euro, für das Dritte gibt es 190 Euro und ab dem vierten Kind 215 Euro. Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres bzw. während der Ausbildung / Studium.
  • Elterngeld: 67 Prozent des letztjährigen Nettogehalts bis zu 14 Monate nach der Geburt des Kindes; mindestens 300 Euro, höchstens 1.800 Euro. 
  • Elterngeld plus: stellt Väter und Mütter, die gleich nach der Geburt ihres Kindes eine Teilzeitarbeit aufnehmen, finanziell mit denen gleichstellen, die 14 Monate lang zu Hause bleiben; mindestens 300 Euro, höchstens 1.800 Euro.
  • Kinderfreibeträge und Freibeträge für die Betreuung: Der Kinderfreibetrag setzt sich aus 1.824 Euro plus 1.080 Euro „Sonderbedarfsbetrag“ für jeden Steuerpflichtigen zusammen, bei zusammen veranlagten Ehegatten sind es 3.648 Euro plus 2.160 Euro Abzug vom zu versteuernden Einkommen.
  • eine kostenlose Krankenversicherung sind wichtige staatliche Leistungen, die den Geldbeutel der Eltern entlasten.
  • Dazu kommen einkommensabhängige Leistungen: wie beispielsweise Kinderzuschlag und Wohngeld. Wer die Ansprüche erfüllt, kann sich also auf finanzielle Geschenke freuen. Haben Eltern zwei oder mehrere Kinder, verringern sich die Kosten bei einigen Positionen – da z.B. Klamotten weitervererbt werden, wird dann allerdings schwierig wenn man ein Mädchen und einen Jungen hat.

Die ersten Lebensjahre kostet ein Kind:

Bis zum Schulbeginn sind es vor allem die Kosten für Babyausstattung, Kinderwagen, Babyschale, Windeln, Babynahrung und Spielzeug, die zu Buche schlagen. Gerade in den ersten Jahren wachsen die Kleinen ungeheuer schnell, so dass ständig Kleidung und Schuhe nachgekauft werden müssen. Wer auf Freunde zurückgreifen kann, deren Kinder ihren Sachen entwachsen sind, kann erheblich sparen. Inzwischen ist es regelrecht in Mode gekommen, Baby- und Kleinkindersachen im Freundes- und Bekanntenkreis zu tauschen. Dazu kommen allerdings die monatlichen Ausgaben für die Kinderbetreuung, sobald die Eltern wieder in ihren Beruf zurückkehren. Besonders positiv sind für Familien übrigens Fahrten mit dem öffentlichen Personennah- und fernverkehr. Häufig reisen Kinder bis zum Schulbeginn sogar kostenfrei mit.

Die Schulzeit bis zur Volljährigkeit kostet ein Kind:

Kommt der Nachwuchs in die Schule, gilt es eine weitere finanzielle Hürde zu nehmen. Neben den Kosten für Schreibtisch, Ranzen, Schulmaterial und Sportsachen müssen die Eltern auch die Einschulungsfeier ausrichten. Und selbstverständlich gibt es für den kleinen Schulanfänger eine gefüllte Zuckertüte. Vor allem das ständig zu besorgende Schulmaterial geht im Laufe der Jahre ins Geld. Dazu wachsen mit der Zeit die Ansprüche hinsichtlich Kleidung, Spielzeug und elektronischer Geräte. Direkt im Verhältnis steigen auch die Kosten fürs Kind. Bis zur Volljährigkeit beziehungsweise dem Schulabschluss sind es dann die jährlichen Klassenfahrten, ein eventueller Nachhilfeunterricht und der Moped- oder Führerschein, die den Geldbeutel der Eltern zusätzlich belasten. Allerdings ist dieser für die spätere Berufstätigkeit wichtig, da bei vielen Jobs heute Mobilität vorausgesetzt wird.

Was ein Kind letzten Endes kostet hängt auch vom Geldbeutel der Eltern ab. Ausgefallene Hobbys oder das Erlernen von Musikinstrumenten geht ebenfalls in Geld.

Wenn aus dem Kind ein glücklicher und erfolgreicher junger Erwachsener wird, der seinen Weg geht, ist das für Eltern der schönste Ausgleich. Dann zahlen sich die langen entbehrungsreichen Jahre in klingender Münze aus – wenn die Kinder ihr eigenes Geld verdienen.