Privatschule oder staatliche Schule – wo liegen die Unterschiede und welche ist besser?

Privatschule oder staatliche Schule
Bildquelle: Monkey Business Images|shutterstock.com

In den letzten Jahrzehnten erfreut sich das Konzept der Privatschule wachsender Beliebtheit, doch warum genau? Welche Schulform ist die Beste für mein Kind und worauf ist bei der Entscheidung zu achten? Bevor Sie eine Entscheidung treffen sollten Sie wissen, dass jede Form, egal ob öffentliche oder private Schule sowohl Vor- als auch Nachteile aufweist. Die eine Richtige gibt es pauschal nicht.

Kosten einer Privatschule

Im Gegensatz zu den „kostenlosen“, öffentlichen Schulen, kosten Privatschulen ein monatliches Schulgeld, welches von den Eltern eigenständig entrichtet werden muss. Der fällige Beitrag kann dabei individuell vom Träger festgesetzt werden und ist entweder einkommensabhängig oder pauschal. Die Höhe des Beitrags liegt zumeist zwischen 100 bis 2.000 Euro monatlich.

Leistungen einer Privatschule

In den Leistungen liegt der wohl größte Unterschied beider Schulformen. So heben sich Privatschulen zum Beispiel oft durch besondere Konzepte ab:

  • kleine Klassen um die 10 bis 15 Schüler
  • eine an jeden Schüler individuell angepasste Förderung
  • unzählige Zusatzangebote während und nach der Schulzeit
  • eigene pädagogische Konzepte und weltanschauliche Ausrichtung, wie zum Beispiel:

Dies bedeutet aber nicht, dass die Leistungen einer Privatschule grundsätzlich besser sind als die, einer staatlichen, sondern lediglich anders.

Sind Privatschüler die besseren Schüler?

Laut einer Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sind die Leistungen von Schülern, die zuvor eine Privatschule besucht haben, nicht zwangsläufig besser, wie die Schüler einer staatlichen Schule. Einige Abweichungen sind im deutschen und englischen Hör- und Leseverstehen zu erkennen. Wobei das Zuhören auf Deutsch und das englische Hörverstehen an Privatschulen und das englische Leseverstehen an öffentlichen Schulen im Test besser abschnitten.

Nachteile einer Privatschule

Mit Vorsicht zu genießen sind Aussagen, wie, dass nur privilegierte Kinder eine Privatschule besuchen dürfen. Grundsätzlich fällt vermögensstärkeren Familien die Leistung eines Zusatzbeitrages von mehreren hundert Euro monatlich gewiss leichter, bedeutet aber nicht, dass der Zugang gehaltsschwächeren Familien grundsätzlich verwehrt ist. Laut Grundgesetz darf die Entscheidung für oder gegen die Aufnahme eines Schülers oder einer Schülerin nicht aufgrund seiner ethnischen oder sozialen Herkunft basieren. Dennoch begünstigen Privatschulen natürlich die Herbeiführung einer Zweiklassen-Gesellschaft und Ausgrenzung sozioökonomisch schlechter aufgestellter Familien.

Staatliche oder private Schule – Die Entscheidung

Auch Ihr eigener Lebensstil ist ein wichtiger Faktor zur Wahl der richtigen Lehrinstitution. Verfolgen Sie eine spezielle Weltanschauung oder Konfession? Legen Sie besonderen Wert auf Unterricht ohne Benotung und Lehrpläne? Dann sollten Sie sich eher im Privatschulen-Sektor umsehen. Möchten Sie Ihr Kind nach einem besonderen pädagogischen Konzept erziehen, sollten Sie sich genauer in Ihrer Nähe umschauen. Denn neben Privatschulen bieten auch viele öffentliche Einrichtungen unkonventionelle und innovative Konzepte an.

Sowie die Leistungen der Schüler, sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten und die Qualität der Schule nicht maßgeblich davon abhängig, ob es sich um eine öffentliche oder private Schule handelt und kann enorm variieren.

Die Entscheidung, welche Schulform die richtige für Ihr Kind ist, kann Ihnen niemand abnehmen. Besuchen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Spross gleich mehrere Tage der offenen Tür von öffentlichen und privaten Schulen und entscheiden Sie gemeinsam. Oft kann eine erste Begegnung mit Schülern und Lehrpersonal und die Besichtigung von Örtlichkeiten schon richtungsweisend sein und einen vorherigen Favoriten aus dem Rennen werfen.