Bettnässer – Die Ursachen und was Sie dagegen tun können

Bettnässer
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Die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern verläuft individuell und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Auch der Zeitpunkt, an dem der Nachwuchs nachts keine Windel mehr benötigt, kann völlig verschieden sein. Für Experten ist es normal, wenn Drei- bis Vierjährige nachts noch eine Windel benötigen. Es kann sogar bis zum zehnten Geburtstag vorkommen, dass der Urin in der Nacht nicht zurückgehalten werden kann. Das sollte dann jedoch nur noch hin und wieder passieren. Eltern lassen sich von den Berichten befreundeter Elternpaare am besten gar nicht beeindrucken. Selbst wenn deren Kind nachts bereits mit drei Jahren trocken ist, muss das noch lange nicht heißen, dass aus dem eigenen Kind ein Bettnässer wird.

Bettnässer aufgrund einer Entwicklungsverzögerung?

Erst ab dem fünften Geburtstag des Kindes und auch nur dann, wenn es an mindestens zwei Nächten in der Woche den Urin nicht halten kann, handelt es sich beim nächtlichen Einmachen um Bettnässen. Der menschliche Körper ist so schlau, dass er nachts weniger Urin bildet als am Tag. Dadurch kommt es auch seltener zu Harndrang. Entsteht dieser doch und schlafen die Kleinen besonders tief und fest, hält der Schließmuskel dem Druck irgendwann nicht mehr stand. Bettnässer sind im Durchschnitt zwei von zehn Fünfjährigen, bei den Siebenjährigen ist es immer noch eins von zehn Kindern, das davon betroffen ist. Dabei leiden Jungen doppelt so häufig darunter wie Mädchen.

Für das nächtliche Einmachen kann es verschiedene Ursachen geben. Häufig ist es eine kleine Entwicklungsverzögerung, die den Eltern zeigt, dass Harnblase und Gehirn noch nicht zuverlässig aufeinander abgestimmt sind. Trinkt das Kind vor dem Schlafengehen zuviel, kann dies den nächtlichen Harndrang ebenfalls verursachen. Daneben kann das Bettnässen genetisch bedingt sein – es tritt vermehrt familiär auf. Auch plötzliche Erlebnisse können das nächtliche Bettnässen auslösen. Ist das Kind nachts bereits seit einigen Monaten trocken und nässt es plötzlich wieder ein, hat dies meist psychische Ursachen.

Bettnässer was Eltern tun können

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Eltern für die Situation ihrem Kind gegenüber Verständnis zeigen. Denn meist leiden Jungen und Mädchen darunter, ein Bettnässer zu sein. Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, wie man dem Problem zu Leibe rücken kann. Im Handel gibt es sogenannte Klingelhosen oder -decken. Diese geben einen Ton ab, sobald die eingenähten Sensoren Feuchtigkeit aufnehmen. Für ein positives Resultat ist es jedoch erforderlich, dass der Schlaf des Kindes nicht zu tief ist. Die Erfolgsquote der Klingelhosen liegt bei immerhin 70 Prozent.

Manche Eltern führen gemeinsam mit dem Kind ein kleines Tagebuch. In dieses wird jeden Morgen eine Sonne oder eine Wolke eingetragen, je nachdem, ob die Nacht davor trocken oder nass war. Jeder Erfolg wird gelobt. Auf die Kleinen wirkt dies ungeheuer motivierend. Gibt es als kleine Belohnung für jede trockene Nacht sogar ein kleines Geldstück, kann dies ebenfalls zu einem positiven Resultat führen. Je nach gewählter Methode zeigt sich ein Erfolg häufig bereits nach wenigen Wochen.

Gibt es für den kleinen Bettnässer einen Rückfall, ist die Ursache für das Bettnässen meist psychologischer Art. Als Ursachen können die Trennung der Eltern, eine Krankheit oder auch ein Umzug in Frage kommen. Hier sollten Eltern zunächst mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin sprechen. Oder sie suchen, gemeinsam mit ihrem Kind, eine kinder-psychologische Beratungsstelle auf.

Ihr Kind ist trocken, hat aber Angst im Dunkeln oder starke Verlustängste? Erfahren Sie hier was Sie dagegen tun können: