Grenzen setzen, konsequent sein – warum ist das wichtig?

Grenzen setzen
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Grenzen setzen und Konsequenz in der Kindererziehung wird gern mit Strenge und Strafe verwechselt. Und das Gegenteil, die Inkonsequenz, führt zu Verwirrung und Verunsicherung. Es stimmt aber auch: manchmal ist es sehr verlockend, dem Gequengel nachzugeben oder öffentliche Wutanfälle des Kindes zu vermeiden. Damit wird im Moment das Leben leichter, aber auf die Dauer gesehen, passiert genau das Gegenteil.

Grenzen setzen

Einfach gesagt: Jedes Handeln zieht Folgen nach sich und bedeutet, sich folgerichtig zu benehmen.

1. Kinder müssen früh lernen, dass ihre Handlungen auch zu Reaktionen ihrer Umwelt führen.

2. Für die Eltern bedeutet es mehr oder weniger gut anzunehmende Regeln festzulegen und keine Ausnahmen zulassen.

Beispiele:

  • Wenn Kinder ins Wasser springen, werden sie nass.
  • Wenn Kinder das Zimmer nicht aufräumen, dürfen sie nicht fernsehen.

Also: Grenzen setzen leitet sich von der konsequenten Einstellung und Erziehung ab.

Wie bleiben Eltern selber konsequent?

Hier einige Tipps zum Grenzen setzen:

1. Wichtige Grenzen setzen

Zunächst ein oder zwei Dinge auswählen, auf die gewissenhaft geachtet werden kann. (Trotzanfälle, Süßigkeitenbettelei, Hausaufgaben werden nicht erledigt). In diesen besonderen Situationen nicht nachgeben und falsches Verhalten belohnen.

2. Der lange Prozess beim Grenzen setzen

Es kann einige Zeit dauern, bis das Kind sein Verhalten bessert. Es muss die Situation erkenne und kann dann darauf reagieren.

3. Grenzen setzen der richtige Zeitpunkt

Eine neue Strategie bei der Erziehung sollten nicht vor besonderen Ereignissen beginnen (Umzug, Einschulung usw.). Mit Ruhe, Geduld und einer festen Struktur stellt sich der Erfolg leichter ein.

4. Der Widerstand kommt gewiss

Kinder fordern heraus. Kinder testen Grenzen aus – das ist völlig normal. Eltern sollten lernen, mit diesen Verhaltensphasen des Kindes umzugehen und sich nicht vom Weg abbringen lassen.

5. Grenzen setzen geht nicht im Alleingang

Es ist gut, wenn der Partner, die Großeltern, die Freunde an einen Strang ziehen und auch auf Konsequenz achten.

6. Grenzen setzen und Regeln anpassen

„Ausnahmsweise darfst du heute mal …“. Solche Ausnahmen bringen die Regeln nicht ins wanken, sondern unterstützen sie.

Bloß nicht stur bleiben

Kinder sind schlau. Sie lernen zwischen Ausnahme und geduldeter Übertretung der gesetzten Grenzen zu unterscheiden.

Ausnahmen können zum Beispiel sein:

  • wenn das Kind krank ist – dann darf es bei den Eltern schlafen,
  • wenn das Kind Geburtstag hat – dann gibt es eine Extraportion Süßigkeiten
  • wenn ein Familienfest ist – darf es auch mal länger aufbleiben.

Grenzen setzen – wie geht das?

Es ist nicht immer leicht, besonders dann, wenn das Kind auf stur schaltet.

Bewährt haben sich in dieser Situation:

  • dem Kind zeigen, dass es eine Forderung und keine Bitte ist,
  • die Forderung entsprechend eindeutig formulieren,
  • Eltern sollen zum Kind Augenkontakt halten und dann mit ihm über die Situation sprechen,
  • verhält sich das Kind stur, dann nicht diskutieren, sonder ruhig die Forderung wiederholen,
  • keine ungerechten Strafen aussprechen oder über die Forderung lachen,
  • ist die Aufgabe erfüllt, darf das Kind auch gelobt werden.

Fazit

Kinder brauchen Regeln und Grenzen und das schon ab dem Kleinkindalter. Eltern sollten auf die Einhaltung dieser Dinge achten. Da aber nicht jedes Kind gleich ist, müssen Eltern das richtige Maß selber finden.

Wichtig: Das Kind muss verstehen, warum es diese Regeln gibt. Das erfordert Geduld und Ruhe, aber für die Zukunft lohnt es sich.